Bellezza inimmaginabile I — Die unvorstellbare Schönheit

Größe
80×60 cm
Jahr
1999/2000

Die ersten Kommentare zu diesem Bild führten mir den feierlichen Aspekt vor Augen. Unbeabsichtigt war eine Art Andachtskerze entstanden. Ich war einverstanden, denn der Widerspruch zwischen Sexualität und Religiosität sollte ohnehin aufgehoben werden.

Mir ging es um das Festhalten einer postkoitalen Atmosphäre, in ihrer magischen Ruhe. Später schuf ich eine sequentielle Fassung.

Der Titel „Bellezza inimmaginabile” stellt die unkritisch verarbeitete Alltagserfahrung in Frage, dass beispielsweise Ideale der Schönheit oder der Lusterfüllung meist grandioser vorgestellt als von der Wirklichkeit eingelöst werden. Diese Enttäuschung hinzunehmen, wird Kindern bereits oft anempfohlen, noch bevor sie entsprechende Erfahrungen überhaupt gemacht haben. Es handelt sich dabei um eine dumpfe Massenphilosophie der triumphal–schadenfreudigen Kleinmütigkeit. Ich kenne die Umkehrung dieser Erfahrung, und sie interessiert mich.

„Wenn die Wirklichkeit nicht den Wünschen und Bedürfnissen entspricht — um so schlimmer für die Wirklichkeit.”

Herbert Marcuse